Auf Anregung der Bildhauerin Bärbel Dieckmann nahmen 22 Mitglieder der Schadow Gesellschaft Berlin e.V. Ende April 2019 an einer Führung in der Bildgießerei Hermann Noack teil.
Seit 2010 ist das traditionsreiche, 1897 in Berlin gegründete Unternehmen in Berlin-Charlottenburg direkt am Spreeufer ansässig. Es verfügt dort über hochmoderne, großzügig- funktionale Räume für die kunsthandwerklich-künstlerische Produktion und über lichtdurchflutete Ausstellungsräume, außerdem über ein eigenes Restaurant.

Die Leiterin der Werkstattgalerie, Frau Isabella Mannozzi, erklärte die einzelnen Arbeitsschritte, die zu einer Bronzeskulptur hinführen. Die Anfertigung eines Modells, der Gussform, des eigentlichen Gusses und die daran anschließende Nachbearbeitung wie etwa das Verlöten der Einzelteile oder das Patinieren sind jeweils verzwickte, zeit- und arbeitsaufwendige Verfahren, die u.a. von spezialisierten Wachsformern und Gießern, Schmieden und Ziseleuren ausgeführt werden.

Eine Attraktion dieser anschaulichen Führung war, dass wir ‚die Massen im Fluß‘ beobachten durften, nämlich das Gießen von drei kleineren Bronzeteilen. Der dickflüssige Metallbrei floss auch wirklich ’nach der rechten Weise‘ und in seinem ziemlich kleinen, rotglühenden Behälter verbreitete er doch eine fast unheimliche Hitze. Eindrucksvoll war auch, die momentane Entstehung eines 40teiligen Figuren-Ensembles von Anselm Kiefern zu sehen, und zwar aus nächster Nähe und in den aufeinander folgenden Entstehungsphasen. (cc)

Foto: Claudia Czok