Ende April 2019 ging die im Schadowhaus des Deutschen Bundestages veranstaltete Ausstellung „Lorbeeren für Schadow“ zu Ende. Der Hallenser Künstler Moritz Götze zeigte dort seit Mitte 2018 seine poetisch eingefärbten Gedanken zu Person und Werk „unseres“ Schadow. Götze hat eines seiner extra für die Ausstellung entstandenen Bilder als großzügige Dauerleihgabe der Schadow Gesellschaft Berlin e.V. überlassen. Ein „Schadow-Bilderbogen“ von ihm präsentiert sich nun in unserer Geschäftsstelle, tritt in Zwiesprache mit den Werken von Gottfried Schadow und seinem Sohn Ridolfo, Christian Daniel Rauch, Carl Blechen, Eduard Gaertner und Johannes Grützke.

Foto: Moritz Götze

Gottfried Schadow, nach einem Porträt des Berliner Künstlers Ludwig Buchhorn gemalt, schwebt in der Mitte des in Emaille ausgeführten großformatigen Bildes. Diese etwas großspurig und steif wirkende Figur hat Götze locker in eine Geschichte aus einzelnen, scharf abgegrenzten Bildern verstrickt: Sie erzählen von Schadows Lehrmeister Tassaert und seiner ersten Ehefrau Marianne, von Berlin und vom Schadowhaus, von den großen Bildwerken der 1790er Jahre, von freimaurerischen Moralvorstellungen und vom früh errungenen Ruhm als Künstler. Ganz wie die altmodischen, süßlich-kitschigen Glanzbilder aus geprägtem Papier sind die einzelnen Szenen nur durch Stege aneinandergefügt, die so dünn scheinen, dass sie leicht brechen könnten. (cc)

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